Die Mundharmonika als solistischen Mittelpunkt eines Projektes gibt es, mal von reinen Bluesbands abgesehen, eher selten. Dieses Instrument aber in einer solchen stilistischen Vielfalt und Virtuosität anzutreffen, wie es von dem thüringer Musiker JOSA gespielt wird, ist schon ein echter Glücksfall. So ist es auch verständlich, dass sich das Bandkonzept aus dieser Eigenart heraus entwickelt.
JOSA; alias Holger Sauerbrey, der oft auch als Solist unterwegs ist, hat seinen Stil in der Kombination von Pickinggitarre und Bluesharp, im Gestell gespielt, entwickelt. Dies tut er in solcher Virtuosität, dass er dafür schon Anerkennung und Lob von den ganz Großen seines Fachs bekommen hat. Seine ausgefeilte Technik erlaubt es ihm, Stücke zu spielen, die weit über die normalen Möglichkeiten der Bluesharp hinausgehen. Er erweitert den Tonumfang dieses Instrumentes derart, dass neben irischer Folklore oder Solostücken mit Klassikzitaten Ausflüge in den Jazz möglich sind. Dies alles passiert mit solcher Musikalität und einem derartigen Spielwitz, dass nie das Gefühl von Artistik oder Selbstzweck aufkommt.
Diese Qualitäten machen es den zwei begleitenden Musikern Scotti (akustische Gitarre) und Sebastian Herzfeld (Bass und Percussion) leicht, das Ganze zu einem sehr interessanten Projekt abzurunden.
Ein günstiger Zufall führte die drei 2001 zu einer Session am Lagerfeuer zusammen. Diese erste Begegnung lebte von wunderbaren Improvisationen und das Publikum war so begeistert, dass man beschloß, sich häufiger zu treffen. Dies war die Geburtsstunde von Moondance. Der Bandname, nach dem gleichnamigen Song von Van Morrison, steht für eine Fusion aus Folk, Jazz und Blues. Die unkonventionellen Arrangements werden durch kollektive Improvisation und Soloparts noch lebendiger.
Sa. 10. 6. 2006
Kneipenjazz, 19:00 Waffelstübchen